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Die Kraft der Alpenkräuter - Alles über die Gesundheit aus den Bergen

01.04.2019

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Geprägt durch seine einzigartigen Vegetationszonen und dem überwältigenden Naturpanorama, hat die zauberhafte Zillertaler Bergwelt seinen Besuchern so einiges zu bieten. Hier oben, auf bis zu 2500 Höhenmetern, fällt es leicht, sich auf die Schönheit der Natur zu besinnen. Denn Urlaub im Zillertal duftet nach Kindheitstagen mit abwechslungsreichen Erlebnissen, herrlichem Entspannen und Energie tanken in den Bergen. Bei einer ausgiebigen Wanderung durch Wald und Almwiesen, werden der Zillertaler Bergwelt die Geheimnisse der Natur entlockt: Bezaubernde Wiesenblumen und kräftige Alpenkräuter wuchern auf den saftigen Weiden in üppiger Fülle und verbreiten ihr liebliches, wohlduftendes Aroma.

Als wichtiger Bestandteil der natürlichen Hausapotheke, aber auch als kulinarisches Highlight, stehen Kräuter seit vielen Jahren hoch im Kurs. Aufgrund des sich in den letzten Jahren veränderten Bewusstseins gegenüber natürlicher Erzeugnisse und der neu definierten Lebensqualität, gewinnt der Einsatz von Heilpflanzen aus den Alpen immer mehr an Bedeutung.

Alpenkräuter erkennen und zuordnen

Brennnessel

Die hauptsächlich in Mitteleuropa verbreitete große und kleine Brennnessel (Urtica urens) ist häufig an nährstoff- und stickstoffreichen Böden anzutreffen. Sie wächst an Waldrändern, in der Nähe von Teichen, Flussrändern und Tümpeln. Das wohl charakteristischste Merkmal sind die Blätter der mehrjährigen Pflanze. Sie sind spitz zulaufend und herzförmig. Sowohl der Stängel als auch die Blätter enthalten die berüchtigten, mit Kiesel- und Ameisensäure bestehenden, Brennhaare. Die Ameisensäure ist somit auch für das Brennen und die Bildung der typischen roten Quaddeln verantwortlich. Die Menge der in die Haut gelangten Säure ist in der Regel unbedenklich und wird schnell vom Körper abgebaut.

Die Brennnessel wurde bereits im Mittelalter als begehrtes Hausmittel für viele Alltagsbeschwerden angewandt. Auch heute ist das Küchen- und Heilkraut ein probates Mittel für Harnwegsinfekte, Darmbeschwerden, Frühjahrsmüdigkeit und Appetitlosigkeit.

Will man Brennnesseln als Küchenkraut verwenden, so erntet man die Blätter am besten, indem man von unten nach oben streicht. So besteht nicht die Gefahr, dass die Brennhaare die berüchtigte Hautreaktion auslöst. Beim Dünsten, Kochen oder Pürieren in einem Mixer werden die schmerzenden Haare zerstört und unschädlich gemacht, so dass sich Brennnesselgerichte problemlos zubereiten lassen.

Die Brennnessel lässt sich außerdem hervorragend als Gemüse, Saft oder in Suppen verarbeiten. Das wohl bekannteste Rezept ist die Brennesselsuppe, die häufig im Frühjahr gegen Frühjahrsmüdigkeit verzehrt wird.

Zubereitet wird die schmackhafte Suppe mit roten Zwiebeln, frischen Kartoffeln, Fleisch- oder Gemüsebrühe, Créme fraiche, Butter und den Brennesselblättern. Wer es etwas spezieller mag, der bereitet einen Brennnesselpesto zu. Hierfür benötigt man neben Pinienkernen, hochwertigem Olivenöl, Salz und Zitronen frische Brennesselblätter, die mit einem Mörser zerstoßen werden.

Spitzwegerich

Der auch unter dem Namen Spießkraut oder Ripplichrut bekannte Spitzwegerich zählt zu den wohl bedeutsamsten Arzneikräutern. Nicht nur in der Antike wurde das Heilkraut sowohl für innere als auch äußere Beschwerden eingesetzt, die heilsame Wirkung des Spitzwegerichs wird auch heute noch zunehmend geschätzt.

Der Spitzwegerich kennzeichnet sich durch seinen dünnen, langen Halm und die an seiner Rosette angeordneten schmalen Laubblätter. Auffällig sind dabei die deutlich erkennbaren Blattrippen, die parallel zueinander verlaufen und am Blattende zusammentreffen. In der freien Natur ist die mehrjährige, winterharte Pflanze nicht nur an Wegrändern, Waldlichtungen, Wiesen sowie an nährstoffreichen Brachflächen zu finden, sondern der Spitzwegerich besiedelt auch Höhen von bis zu 2.200 Höhenmetern.

Der Spitzwegerich wird seit jeher als Heilmittel für Bronchialerkrankungen eingesetzt, aber auch für Insektenstiche, Sonnenbrand und Mund- und Rachenraumentzündungen eignet er sich besonder gut.

Die in dem Heilkraut enthaltenen Schleimstoffe, Gerbstoffe und Bitterstoffe wirken entzündungshemmend, reizlindernd und antibakteriell, hustenstillend, krampflösend und antiviral.

Was viele nicht wissen: Die essbaren Blätter sind reich an Vitamin C und lassen sich vielfach verarbeiten. Die zarten Blätter, die im Frühjahr austreiben, schmecken leicht pilzartig und sind eine interessante Komponente für einen Wildkräutersalat. Weiters eignen sich die Blätter auch hervorragend für die Verfeinerung von selbstgemachten Kräuterquark oder grünen Smoothies (z.B. mit Banane, Apfel, Feldsalat, Spinat und Zitrone). Auch für einen Wildkräuterpesto sind die Blätter bestens geeignet.

Löwenzahn

Anzutreffen ist der Löwenzahn neben Nutztierweiden und Bratflächen auch auf nährstoffreichen Wiesen, oder am Rand von landwirtschaftlichen Flächen. Die Pflanze kommt sowohl im Flachland als auch im Hochgebirge auf bis zu 2.500 Metern Höhe vor. Besonders auffällig sind die sägeartigen Blätter des mehrjährig wachsenden Löwenzahns. Die Stängel wie auch die Leitgefäße der Pflanze enthalten den sogenannten Milchsaft, der die Pflanze durch die enthaltenen Bitterstoffe vor Infektionen und Wildfraß schützt. Die Blüten des Löwenzahns sind leicht zu erkennen: Sie sind in charakteristischen Blütenkörben angeordnet und blühen hauptsächlich von April bis Juli.

Der Löwenzahn, auch bekannt unter dem Namen Kuhblume oder Butterblume, begeistert mit seiner reinigenden Wirkung. Er ist reich an Bitterstoffen und wurde bereits im Mittelalter gegen Gallen- und Leberbeschwerden, Stoffwechselstörungen und Appetitlosigkeit eingesetzt. Heute weiß man, dass seine gesundheitsfördernden Eigenschaften stärker sind als bisher angenommen. Er ist ein guter Vitamin C-Spender und sollte deshalb stets frisch verwendet werden.

Nicht nur in der Naturheilkunde genießt der Löwenzahn einen ausgezeichneten Ruf, auch in der Küche stellt er eine wunderbare Bereicherung dar. Die leicht herben Blätter, die eine interessante würzige Note aufweisen, eignen sich zudem hervorragend für viele Wildkräutersalate. In der Verbindung mit kurz angebratenen Walnüssen, einem erlesenen Balsamico und weiteren Kräutern wie Zitronenmelisse, Thymian oder Basilikum lassen sich exzellente Geschmackserlebnisse erzielen.

Für die Herstellung eines Löwenzahnpestos werden die Blätter zusammen mit Pinienkernen und Olivenöl zermörsert und anschließend mit etwas Salz und Schafs- oder Ziegenkäse vermengt.

Verhältnismäßig unbekannt ist die Zubereitung von Löwenzahnmarmelade und Löwenzahngelee. Hierfür werden ausschließlich eine Handvoll Blüten zusammen mit einer Limette oder Zitrone, sowie Wasser und Gelierzucker vermengt.

Meisterwurz

Imperatoria ostruthium (“Kaiserwurz”) wurde die Meisterwurz im Mittelalter genannt, wohl um auf die großen Heilkräfte der Pflanze hinzuweisen. Die Blätter der heilenden Pflanze legte man auf eiternde, schwer heilende Wunden. Die Wurzel dagegen war als Gegenmittel für ansteckende Krankheiten und Gift bekannt. Anschließend eine Zeit lang in Vergessenheit geraten, war die Meisterwurz durch Hildegard von Bingen schon bald wieder in aller Munde. Anhänger der weltbekannten Hildegard- Medizin empfehlen daher Meisterwurzwein als Heilmittel bei Grippe und Lungenentzündung.

Eine Meisterwurz-Tinktur hilft hauptsächlich bei Zahnfleischbeschwerden, zur Stärkung der Verdauung, bei Erkältungskrankheiten sowie bei Wechseljahrbeschwerden. Zur Herstellung der Tinktur wird eine Meisterwurz in einem Schraubglas mit Ethylalkohol (Trinkalkohol) aufgegossen. Alle Pflanzenteile sollten dabei bedeckt sein. Diese Mischung lässt man im Anschluss 3-6 Wochen ziehen. Danach wird die Tinktur in eine dunkle Flasche abgeseiht. Bei Bedarf werden 1-3 Mal täglich etwa 20-40 Tropfen eingenommen.

Ihre Hauptverbreitung hat die ausdauernd krautige Meisterwurz im Alpenraum. Sie ist vor allem an steilen Hängen, Almwiesen, auf Rutschstellen in Wäldern und an Bachufern anzutreffen. Charakteristisch für die Meisterwurz ist ihr stark würziger Geruch nach Sellerie und Möhren. Der Wurzelstock ist spindelförmig, braun und mit einer milchenden Flüssigkeit gefüllt. Die Laubblätter sind an den Blattrippen flaumig behaart und können bis zu 35 Zentimeter breit werden.

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Bildquelle © shutterstock - Chamille White

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